Gefällt uns nicht: Local Search Ads 2.0


Google schafft „neue Möglichkeiten“ für die lokalen Suchergebnisse

Ein undeutlicher Screenshot und zunehmende Hinweise aus SEO-Kreisen deuten auf eine unmittelbar bevorstehende, signifikante Änderung bei den lokalen Suchergebnissen hin. SEO-Experten sind sicher: Werbung innerhalb des sogenannten „Local Pack“ kommt, und die wenigsten Anwender dürften sich sich über diesen Schritt freuen. Doch was bedeutet das konkret für Praxis-Websites?

Noch ist nicht ganz klar, in welcher Form Google künftig Anzeigen innerhalb der lokalen Suchergebnisse ausgeben wird. Spekulationen nennen zwei Varianten: Die einen gehen von den gewohnten drei Treffern plus eines zusätzlichen bezahlten darüber aus, andere sprechen davon, dass sogar einer der drei wegfällt und durch die Anzeige ersetzt wird.

Waren die drei optisch stLocal-Pack-Adsark hervorgehobenen lokalen Suchergebnisse bislang weitgehend „ehrlich verdient“ – durch gezielte oder oft auch unbewusste Optimierung der eigenen Seite, vor allem aber durch tatsächliche lokale Relevanz, so kann sich jetzt jeder mit ausreichend großem Budget in das Local Pack „einkaufen“. Das Nachsehen haben diejenigen, die Zeit (und nicht selten auch erhebliche finanzielle Mittel) investieren, um mit ihrer Seite das tatsächlich beste Ergebnis für lokal Suchende zu liefern. Soll also jeder, der seinen bislang fest geglaubten Platz innerhalb des Local Packs nicht verlieren möchte, künftig weniger in SEO und statt dessen in AdWords investieren?

Google AdWords statt lokaler Suchmaschinenoptimierung?

Zunächst einmal: Auch bei AdWords zählt nicht nur das Gebot, sondern vor allem auch die Relevanz des Angebotes für den Suchbegriff, die über den sogenannten Qualitätsfaktor in die Positionierung der Anzeige einfließt. Ist der Qualitätsfaktor zu niedrig, bleibt die Aussicht auf den Erfolg der Kampagne zumindest fraglich, und meist hilft auch eine Erhöhung des Gebotes dem Anzeigenranking nicht auf die Sprünge. Sich hier in sehr kurzer Zeit von sehr hohen Beträgen zu trennen, ist nicht schwer. Genau genommen ist es sogar mit das Einfachste an dem sehr komplexen Thema AdWords.

Auch beim Einsatz von bezahlten Suchanzeigen kommt man also um die Optimierung der Zielseite nicht herum.

Dazu kommt, dass der „Kampf“ um Platz 1 im Local Pack noch wesentlich schärfer ausfallen wird als in den bisherigen AdWords-Anzeigefeldern über den organischen Suchergebnissen bzw. rechts davon. Während dort drei bis zehn bezahlte Treffer ausgegeben wurden und zumindest die obersten drei gute Chancen auf einen Klick hatten, heißt es bei nur einer Anzeige über den lokalen Suchergebnissen „Alles oder Nichts“: Entweder Sie investieren ausreichend, um alle Mitbewerber hinter sich zu lassen – oder Sie investieren vielleicht nur etwas zu wenig und bleiben unsichtbar.

Für die zwei – oder eventuell drei – verbleibenden Suchtreffer darunter wird es dagegen sogar noch wichtiger als bisher, auf eine gute Nutzererfahrung, positive Google+-Bewertungen und ein stabiles Linkprofil zu setzen, denn auch hier wird der Wettbewerb voraussichtlich schärfer.

Bezahlter vs. organischer Treffer – was wird lieber geklickt?

Es bleibt darüber hinaus abzuwarten, ob der – top platzierte, aber deutlich als „Anzeige“ gekennzeichnete – bezahlte Suchtreffer von den Usern ebenso angenommen wird wie das bisherige höchstplatzierte Ergebnis.

Wichtig ist hier sicherlich auch eine möglichst optimierte Darstellung, sowohl des bezahlten als auch des organischen Suchtreffers. Allerdings sind die Möglichkeiten im Local Pack eingeschränkt gegenüber regulären AdWords-Anzeigen bzw. Suchtreffern im organischen Teil. Wo in Anzeigen ein frei wählbarer Text ausgegeben wird und die Meta-Description oder ein Ausschnitt aus dem Seiteninhalt als Teaser für organische Treffer dient, kommen bei den lokalen Suchergebnissen nur die Kontaktdaten zur Ausgabe. Um so entscheidender, dass die Headline möglichst viel aussagt. Bei den organischen Suchergebnissen wird diese über den Meta-Title der Seite ausgegeben – achten Sie daher noch mehr als bisher darauf, dass dieser
(a) die vorgegebenen 55 Zeichen ausnutzt, aber nicht überschreitet,
(b) mit einem Blick erfassbar ist und
(c) die wichtigesten Informationen über die Zielseite erhält, aber
(d) nichts verspricht, was die Seite nicht halten kann.

Sollten Sie jetzt in AdWords investieren wollen, um sicherzugehen, dass Ihr bisher gut platziertes organisches Suchergebnis auch weiterhin im Ortskästchen erscheint, bleibt außerdem eines zu bedenken: Letzeres wird dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr ausgegeben, um redundante Treffer/Suchergebnisse zu vermeiden. In der Folge bezahlen Sie nun für Klicks, die Sie bisher kostenlos erhalten haben. Dieser Schritt will also gut überlegt sein.

Noch einmal zusammengefasst:

  • Anzeigen in den lokalen Suchergebnissen kommen – das steht wohl fest
  • ob zusätzlich oder einen Suchtreffer ersetzend, ist noch offen
  • ohne zeit- und ggf. kostenintensive OnPage-Optimierung läuft auch bei AdWords nichts
  • OffPage-Optimierung in Form von Linkbuilding wird für das organische lokale Ranking noch wichtiger
  • ob User eine Anzeige so gut annehmen wie das bisherige Top-Suchergebnis, ist nicht sicher
  • ein bisher gut platziertes Suchergebnis durch eine AdWords-Anzeige zu ersetzen, könnte sich kontraproduktiv auswirken

Aktuell befinden sich die Veränderungen in der Testphase, wir werden erste Ergebnisse vermutlich nicht vor dem Herbst erleben. Im Moment ist also noch Zeit, sich auf die „neuen Möglichkeiten“ einzustellen und die Website entsprechend anzupassen.

Sollten Sie dabei Unterstützung benötigen oder Fragen zum lokalen Ranking oder AdWords haben, sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gerne weiter!


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